Markovs Hölle

Macht man sich einen fachlichen Wortschatz zu eigen, werden bestimmte Verhalte nicht mehr sagbar, andere hinwieder schnurren wie von selbst unter das geneigte Publikum. Die Blindheit, die jede markovsche Kette erzeugt, ist der Preis für ein bischen Gemeinschaft, Rhythmus, und den Abglanz einer ästhetischen Illusion.

Unsere Sprache

Ich hatte Kusanowsky (http://differentia.wordpress.com/) auf einen Link bei KurzweilAI aufmerksam gemacht: http://www.kurzweilai.net/psychopathic-killers-computerized-text-analysis-uncovers-the-word-patterns-of-a-predator
und er hat es annähernd richtig interpretiert: es geht um die predictibility unserer persönlichen, natürlich auch der fachlichen Sprache. Wir sprachen in einem Hangout letztens drüber: Markov-Ketten und son Krams. Wie ich in einem Wavetank-Posting (http://wavetank.de/2011/02/watson-und-sherlock/) Anfang des Jahres anmerkte war mir die Berichterstattung über Watson viel zu ruhig. Jetzt kommt noch Siri dazu, und wahrcheinlich 5 andere Projekte im Dunkeln – von Palantir zu schweigen – die auf jeden Textproduzenten zurollen. Vielleicht werden wir dann endlich die logische Konsistenz von zB soziologischen Hardcoretexten aufrippeln können und bemerken das wir viel mehr Poeten unter uns haben als gedacht.