In Moore we trust!

Alle Wortschieber, Plausibilitäts- und Wissensarbitragegewinnler werden erst aufwachen, wenn der Hartz4-„Berater“ ihnen den 1€-Job im Schlachthaus aufdrängt.
Vor 2 Jahren war Watson noch so groß wie selbiges Schlachthaus und Soziologen durften schmunzeln und mit elaborierten Argumentationen re Intelligenz abwinken. Nettes Spielzeug. Heute – ach sagen wir doch gestern – nun:

„…and a reduction in the system’s physical requirements by 75 percent and can now be run on a single Power 750 server.“

Tja, und den gibts schon für 36000 Dollarchen oder zur Miete für ca 1000 im Monat.

Hier könnte nun eine Liste all der Berufe und Tätigkeiten stehen, die von derartiger Text- und Sprachverarbeitung betroffen sein wird. Aber wir wissen ja alle:

  • Spinnkram
  • Klappt doch nie!
  • Meine Güte, Sie haben Probleme!
  • Sie lesen wohl zu viel Science Fiction!
  • Was kommt denn im Fernsehen?
  • Aber Luhmann hat doch bewiesen…!
  • (Irgendwas mit dem glasigen Verstehensblick eines Mänägers)
  • (Die Feinstüberschrift verdanke ich Rainer Wasserfuhr. Merci)

    Unsere Sprache

    Ich hatte Kusanowsky (http://differentia.wordpress.com/) auf einen Link bei KurzweilAI aufmerksam gemacht: http://www.kurzweilai.net/psychopathic-killers-computerized-text-analysis-uncovers-the-word-patterns-of-a-predator
    und er hat es annähernd richtig interpretiert: es geht um die predictibility unserer persönlichen, natürlich auch der fachlichen Sprache. Wir sprachen in einem Hangout letztens drüber: Markov-Ketten und son Krams. Wie ich in einem Wavetank-Posting (http://wavetank.de/2011/02/watson-und-sherlock/) Anfang des Jahres anmerkte war mir die Berichterstattung über Watson viel zu ruhig. Jetzt kommt noch Siri dazu, und wahrcheinlich 5 andere Projekte im Dunkeln – von Palantir zu schweigen – die auf jeden Textproduzenten zurollen. Vielleicht werden wir dann endlich die logische Konsistenz von zB soziologischen Hardcoretexten aufrippeln können und bemerken das wir viel mehr Poeten unter uns haben als gedacht.