Aussenpolitik

Wie sähe eigentlich die Aussenpolitik eines Staates aus, der globale Ansprüche zu haben meint  (warum, woran und wozu auch immer) und im Jahre 2020 (2022? 2025?) über 5000 (10000… 50000) Robotic Soldiers mit Suicide Level verfügt, die innerhalb Ömmpfzich Tagen abgesetzt werden können? Wie sähe die Aussenpolitik Jahre vor diesem Tag X aus, wenn die Administration in Teilen schon in dem Bewußtsein handelt, über diese Technologie innerhalb überschaubarer Zeiträume zu verfügen?

Analyse

Den größtmöglichen analytischen Anfangsfehler – nachdem eigentlich jede weitere Einschätzung nur immer noch falscher werden kann – ist,  bei Politikern – gerade erfolgreichen – von ähnlichen Bewertungkriterien auszugehen, wie den eigenen. Legt man eigene Maßstäbe an die eines machiavellistisch sozialisierten Menschen (entweder durch Sekundärprozesse oder auf Grund einer psychopathischen Neigung) kann das Unverständnis für die Ergebnisse nur mit Dummheit rationalisiert werden. Das ist der immense Vorteil jedes Herrschenden, ob im Kleingartenverein, im Geschäft oder in der Politik: Ein abgrundtiefer Mangel an Einfühlungsvermögen für Kontexte, Machtverhältnisse und nichtlineare Folgen. Im Windschatten der scheinbaren Unfähgkeit lässt es sich trefflich regieren.

Ersatzdiskurse

Ersatzdiskurse haben die Funktion durch gepushte Proxies Aufmerksamkeit für Themen zu binden, die für die gesellschaftlichen Prozesse nicht zentral sind. Die Proxies für Ersatzdiskurse züchtet man sich heran durch Funktionselite-Light-Jöbchen in Beratung, Journalismus und sonstigen, vorwiegend noch ollen Medien. Anfällig sind Persönlichkeitstrukturen mit Tendenzen zu Narzismus und daraus resultierender Coolness. Zeitgenossen mit noch härteren Charakterungleichgewichten sind für Proxie-jobs nicht einsetzbar, weil schlecht zu steuern.

So und jetzt fragen wir uns: Welche Diskurse der sog. Netzgemeinde, die von dorfbekannten Ichodoten gechannelt werden, sind derart von Differenzen zwischen globalen gesellschaftlichen Prozessen und wahrgenommener Wichtigkeit gekennzeichnet, das sie hin und wieder von diffuser Ohnmacht überrollt werden?

Worüber würden wir reden, wenn wir nicht abgelenkt würden von xyz?

Kurze Zwischenerkenntnis

Anlässlich eines Artikels in der FT über Watson (IBM), auf den man nicht gut verlinken kann, dafür aber umso besser auf dieses kleine Blog hier.

“If I read one article every night, all year, that was relevant to my practice, at the end of the year I’d be 10 years behind the current information,” says Martin Kohn, chief medical scientist at IBM Research. “We just can’t keep up.”

Mein kleines, launiges Lemmata Lemma dazu: Aufn Punkt gebracht. Aber es gibt dann in allen Disziplinen jemanden dessen Klappe groß genug ist, um die Behindness mit Power zu kompensieren. Je größer der uneinholbare Wissenszuwachs in einer Disziplin, desto größer der potentielle Arschlochfaktor. Das gilt für Medizin genauso, wie in den sprachlichen Schleudertraumadisziplinen Soziologie und Philosophie. Vielleicht gerade dort. Ein Mediziner hat ja noch die Möglichkeit eine Blutung zu stillen…

Deutscher Bundestag: Demokratie live

Zu schön. Sogar mit einzubettendem Video-Link. Möchte nicht wissen wieviele andere Gesetzentwürfe in den letzten Jahren derartig in unter 1 Minute durchgewunken wurden. Das mit dem Videobeweis wird bestimmt noch mal überprüft werden müssen. Vielleicht sollte man darüber nachdenken den Zugang nur nach Eingabe der Personalausweisnummer zu ermöglichen? Ein Beratungsbesuch zur Interpretation des Gesehenen erfolgt dann ein paar Tage später.

Moral Hazard ist kein abstraktes Konzept. Läuft. Weltweit.