Spekulative Schemen ohne Gesamtbild

Ich hab seit Monaten so ein komisches Gebräu auf der mentalen Zunge ohne den Sack zumachen zu können:
*Rolle und Vehemenz in der kommunikativen Öffentlichkeit als Reaktionsbildung des Selbstwertgefühls.
*Rückkopplungen in Social Media, Dopamin, Depression
*zunehmende Geschichtslosigkeit
*Formen der Propaganda als idealer Nährboden für bestimmte Charakterformen(s.o.)

*…

Propagandaparteien – Minimalszenario

Nur eine flüchtige Brainstormskizze um für mich selbst zu klären welche Symmetrien und welche minimalen Parteien an einem propagandistischen Szenario zu alleine einem (1) Event beteiligt sind. Natürlich findet auf der blauen Seite immer eine wahrheitsgemässe Berichterstattung und Rechenschaft statt.

Kurz zusammengefasst: Man hat wenig Chancen bei normalem Medienkonsum zu klären wessen Interessen man gerade durch Meinung zombifiziert weiterträgt.

Der Negativraum öffentlicher Kommunikationen

Nur weil ich etwas teile, heisst das nicht, das ich mich mit dem Inhalt identifiziere oder ihm zustimme. Nur weil ich etwas nicht teile, heisst das nicht, das ich mich mit dem Inhalt nicht identifiziere oder ihm nicht zustimme. In beiden Fällen könnte es Grundlage für Exptrapolationen oder inverse Schlüsse sein. Die Dennunziation – nicht Kritik – bestimmter Inhalte und Quellen fördert Identifikationen. Vertrackte Dynamiken. Aber wenn die einmal laufen ist vieles erledigt.

Implizites Axiom aller Sozialen Medien: Das was ich poste mit meiner Identität zu tun hat.

Kontrollillusion Meinung (1)

Markus Spath hat meinen Tweet instinktiv richtig (zumindest fühle ich mich verstanden) getagged: „system theory“. Die Vorgeschichte ist ein Gedanke, der mich seit ein paar Tagen belästigt: Das man selbst der erste Kommunikationspartner in der Dyade Alter – Ego ist. Man ist selbst der erste, der die aufplöppenden Gedanken, Sprachfetzen innerhalb des psychischen Systems sinnhaft prozessiert. Den nächsten Schritt, sie in einer gesellschaftlichen, externen Kommunikation weiter zu verbreiten würde man nicht anstrengen, wenn nicht in der ersten Dyade ein Gefühl der Sicherheit, Gewissheit, eben besagte Kontrollillusion zustande gekommen wäre. Diese wird nur weiter zementiert, indem sie in die große weite Welt hinausgetrötet wird. Das es nur eine Kontrollillusion ist, wissen all die Hansel, die an ihre mageren Anschlussangebote Macht- und Sanktionsandrohungen hängen, wie zB wer XYZ sagt, wird entfriendet (oder beschimpft, oder …). Wer den Pathos der eigenen Meinungs-Kontrollillusion spürt, muss den Stil schrauben, noch mehr produzieren oder drohen.
(Aus ähnlichen Gründen ist mega-produktiven Outputanten wohl auch mit Mißtrauen zu begegnen. Kontrollillusionsrausch durch Outputmaximierung.)
Übrigens finde ich das Kunst auf dieser inneren Dyade von Alter und Ego aufsetzt, ohne weitere externe Kommunikationen zu suchen. Der Kunstschaffende bestätigt die innere Schleife Alter-Ego, stellt seinen Kram hin, sagt Arschlecken und lässt dem Ding seinen Lauf. Der Rest ist dann die Kunst der Gesellschaft und somit eine andere Angelegenheit.
(Uff, zum Glück hab ich die Kommentare schon vor 2 Jahren abgestellt. 😉 )

Überschuss

Wer zu den Kommunikationen des Netzes keine überschüssige Komplexität beisteuert, trägt nicht zur emergierenden Ausdifferenzierung bei. Nur im spielerischen, unberechenbaren liegt die Zukunft einbeschlossen. Die nachäffenden Figuren (Stil, Form, Design, Medien, Organisation…) sehen nicht nur alt aus. Sie sind es. Kein Überschuss.

Ignoranz

Als logische Figur der Kommunikation dünkt mich das Ignorieren in Zeiten überflüssigster Meinung und Erregung immer effizienter. Wer nicht weiss was er will, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie an allem teilnimmt.