Pommesgedanken

Zunehmende Verdichtung, Akkumulation und Training der externen Profile und Algorithmen zu Agenten/Avataren, die dann als Filter für die Qualität der personalisierten Suchergebnisse und Timelines herhalten.

Folge: Die akkumulierte, proportionale Verdopplung meiner meatspacigen Intelligenz, die diese Algos mit Daten füttert, dient im virtuellen zunehmend als Filter und Brille auf die Gesamtheit des Internets und angrenzender Gegenden.

Folge: Die Glockenkurve im Meatspace wird über die Jahre proportional verdoppelt. Unterschiede zementieren sich. Mein Internet, Facebook ist nicht euer Internet, Facebook. Die Hoffnung Bildungsunterschiede würden sich aufheben und Intelligenz geliftet wird immer unmöglicher.

Prognose: Dummheit und Intelligenz werden in dieser Koevolution steiler und immer bizarrer.

Post-Link Zeitalter – Alles ist Link

Da in jedem vernünftigen Browser das Markieren und nachfolgende suchen nur 2 Clicks (3?) benötigt, sind Links irgendwie fast überflüssig geworden. Irgendwie. Alles ist Link. Das Post-Vannevar-Bush Internet?
Post-fact auf jeden Fall. Nun gilt es das Verhalten und kommunizieren daran anzupassen.
Implizites Wissen, soweit es Fakten und Begriffe betrifft, kann von jedem explizit gemacht werden. Die Pädagogik wird externalisiert und muss nicht in Kindchensprache mitgeschleppt werden. Jede beliebige Abstraktionshöhe kann geturnt werden.
Kollateralschaden: Jede Inszenierung, die von der vormaligen Unzugänglichkeit impliziten Wissens lebte, oder daraus ihren Daseins – und/oder Machtanspruch herleitet.

Nextnext step: Objekte jeder Art werden zu Links. Die Relationierbarkeit alles Relationierbaren. Kontextgrenzen leiten sich aus der Negation bestimmbarer Relationsklassen ab.

Der Große Test (ongoing)

fyi: das web ist der erste echte intelligenztest für unsere gesellschaften.

Sagt Herr Spath.

Hm. Intuitiv stimme ich trotz zweier schwammdefinierter Begriffe in der Aussage (Intelligenz, Gesellschaft) zu. Alles drin. Probleme, Motivationen, Prozesse, Spielzeuge, Hammer, Nägel. Und jeder bringt an den Tisch mit, was er oder sie halt so mitbringen kann. Deswegen ist das Netz ein Spiegelbild der eigenen Person und ihrer Interessen, Fähigkeiten und sozialen Reichweiten (was das jetzt schon wieder? Keine Ahnung). Fast vollständig.

Stilistische Beobachtungen

Wie formuliere ich auf Facebook, in G+ oder im Blog so, das eine optimierte Anschlussfähigkeit (Neusprech für viele Likes, Teilen, viele Kommentare, etc weiter weiter) dabei rum kommt?

*Offen, nachdenklich, subjektiv, vorläufig
*Massiv konträr
*Touch des Vorläufigen
*rethorische Schlussfrage: Was meint ihr?

In den Kommentaren von Alphabloggern oder Kloutkönigen:

*zwingende Rückfragen

Erosion des kanonischen Textes. Irgendwann kriegt die Strasse jeden.
(Und auch dieser Text ist nebenbei entstanden und ich mach mir keinen Kopp – its over, Rilke.)
(Entwurf von 14:01, den ich freigeschaltet habe, weil Thorsten Breustedt im G-Hangout ähnliche Beobachtungen äusserte).