Der Negativraum öffentlicher Kommunikationen

Nur weil ich etwas teile, heisst das nicht, das ich mich mit dem Inhalt identifiziere oder ihm zustimme. Nur weil ich etwas nicht teile, heisst das nicht, das ich mich mit dem Inhalt nicht identifiziere oder ihm nicht zustimme. In beiden Fällen könnte es Grundlage für Exptrapolationen oder inverse Schlüsse sein. Die Dennunziation – nicht Kritik – bestimmter Inhalte und Quellen fördert Identifikationen. Vertrackte Dynamiken. Aber wenn die einmal laufen ist vieles erledigt.

Implizites Axiom aller Sozialen Medien: Das was ich poste mit meiner Identität zu tun hat.

Die Intelligenz der Umwelt

Folgt man der heuristisch-strategischen Maxime John Boyds:

IQ (ours) ≤ IQ (theirs)

könnte man ableiten, das diese Annahme jungen Menschen eigentlich nur in seltensten Fällen möglich ist. Unter 30 wird diese Relation eher umgekehrt empfunden und gelebt. Dadurch wird das Scheitern schöner, aber auch die zufälligen Erfolge.

Geht doch gar nicht

Einen evolutionären Problemlösungsprozess dadurch scheinbar zu wiederlegen, das man darlegt was nie klappen, funktioneren, gehen wird, heisst nix – aber auch gar nix – im Sinne des gesamten Lösungsraums kapiert zu haben. Irgendwas klappt immer nie, irgendwas geht immer.

In der Schwebe

Der Mangel an utopischen Bildern kann nicht durch diese aufgehoben oder gelöst werden. Der Mangel ist die gelebte Utopie selbst, der Wanderstab für einen nie endenden Weg. Der Kollaps in die konkrete Vision generiert ein fraktales Universum möglichen Scheiterns. Und dennoch.

Freisprechhaltung

Jede gelungene Formulierung dankt sich dem Versuch Verständnis zu erzwingen. Gibt man diese Macht der Worte ab, geht man ohne Noth auf Schleichjagd. Etwas fügt sich willig in Worte, das nicht verstanden werden muss und dennoch etwas sagen kann. Die Rede ins Leere geniesst Freiheiten von denen Alter und Ego nur träumen.

#Meditationes