Der beobachtende Chronist vergangener Jahrhunderte flanierte ins Cafe, lehnte sich zurück, schlürfte dezent an seinem Café ole und betrachtete die condition humana von einem schmalen Stühlchen aus. Heute lehnt er sich immer noch zurück und auch der Kaffee ist noch da, aber seine Hand umklammert nicht mehr den France Soir oder die FAZ, sondern eine Maus. Die sozialen Phänomene nähern sich der schlecht übersetzten, alttestamentarischen Variante von „Logos“: Worte garniert mit visuellen Ausrufen. Der Logos tauscht Sichtbarkeit gegen Dynamik. Der Tanz wird wilder werden und vor Freude jauchzen wenn nur noch gilt:
Wolle die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert, drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen prunkt jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert, liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den wendenden Punkt. (Rilke)
Zuerst erschienen im Mehrzweckbeutel (Gemeinschafstblog mit Mario Sixtus und Richie Gleim) am 16.2.2003