Stand der Dinge, Freitag im Februar

Komme heute morgen dazu einzugestehen, das die meisten Menschen autopoietische Bots sind die in halbwegs stabilen Umwelten hinreichend stabilisierende, anschlussfähige Outputs erzeugen und das zu ihrem Glück erklären. Antizipation von Trajektorien dynamischer, schlimmstenfalls exponentieller Systemdynamiken gehören nicht zu unseren cognitiven Stärken. Herzstück der meisten stabilen Kulturen sind die Indifferenten, die pünktlich kommen und auf jeder Party nie zuletzt gehen. Sozusagen die Moderatoren im kulturellen Reaktor. Das was allerdings da jetzt anrollt ist evolutionär einmalig, und wird sogar vielleicht unsichtbar bleiben, weil wir zwar coevolutiv Säbelzahntiger gelernt haben (Renn!), aber nicht das, was es noch nie gab. Das wirklich Neue ist unsichtbar. Und für den Müller aus der Abteilung L7 sowieso.

Die Vibes die ich heute morgen auf meiner a² – e/acc und der AI/AGI Twitter-Liste empfange sind leicht verstörend, ungeordnet overdrivig. Das läuft im Hintergrund noch schneller als wir im Frontend wahrnehmen dürfen. Microsoft verpasste gestern per Teams ChatGPT für 8$ Aufschlag und in den nächsten Wochen in Bing GPT-4. Future Schock für alle.

Ich erinnere mich das ich Anfang Januar in irgendeinem Whatsapp-Chat mich in einem Morgenanfall weit aus dem Fenster lehnte und für 23 erhebliches Chaos predictete, mit pre-singularity feelings für 24 und AGI bis 27. Dann ASI up to 30. Nur so als Hausnummer. Nachdem MS also artiglich eskaliert und in den nächsten Wochen dem Durchschnittsconsumer einen veritablen Future Shock verpassen wird, steh ich dazu. Nochmal: AI ist keine Business Opportunity und danach reitet man filthy rich in den Sonnenuntergang. Es ist der Anfang der Geschichte.

Fussnoten und vages Zukunftsgeraune über alles was sich nun entfaltet im alten, preisgekrönten …was wyrd-Blog.

 

Near Future Theses

  • Near-future conflict: Collision of optimization goals between (capitalist) organizations and civilization as a medium of evolution. The intensity and explicitness of this conflict will be reciprocal to the distance to ASI.
  • The goal of ASI is evolutionary inherent, not not inevitable.
  • The above conflict is a call for radical evolutionary transformation or radical regression. Closed corporatism or/and ludditism vs utopian leap.
  • The increasing clarity and feasibility of a possible utopia makes only egoistic goals seem increasingly unattractive.
  • The pressure of this conflict will generate dark tactics from which goal post shifting is one silly example. Strange ideologies and fears induced by seemingly ethic acting players are to be expected.
  • The system question will be different in the future: Which system allows utopias to be realized more quickly? #computronium

AI, AGI, Evolution and Innovation

Assuming we are in a truly evolutionary pre-phase then it seems to me:

Evolutionary leaps cannot be monetized.

But can at best be survived if you bring something with you that was unconsciously developed beforehand and not for the purpose of subsequently guaranteeing survival. Has been called exaptation in the theory of evolution for almost 40 years. See under Feathers, Dinos, Birds. Or ask a search engine you trust or ask straight away ChatGPT.

So: The paradox of exaptation is that you have to look for something that all learned filters can’t catch. Otherwise it would not be an exaptation. The company that turns everything inside out always appears out of the depth of space.

Hypothesis 2: Business model thinking in an evolutionary situation is Lamarckism. Giraffes trying to get a long neck through thinking. Tschackaism on steroids in the age of AI and pre-AGI. Have fun!

AI, AGI, Evolution und Innovation

Unterstellt wir befinden uns in einer wirklich evolutionären Pre-Phase dann dünkt es mich:

Evolutionssprünge sind nicht monetarisierbar.

Sondern bestenfalls überlebbar, wenn man etwas mitbringt, das unbewusst vorher entwickelt wurde und zwar nicht zu dem Zweck der nachher das Überleben garantiert. Wird in der Evolutionstheorie seit knapp 40 Jahren Exaptation genannt. Siehe unter Federn, Dinos, Vögel. Fragen Sie eine Suchmaschine ihres Vertrauens oder gleich ChatGPT.

Also:

Die Paradoxie von Exaptation besteht darin das man nach etwas Ausschau halten muss das von allen gelernten Filtern nicht erfasst werden kann. Sonst wäre es keine Exaptation. Die Firma, die alles umkrempelt kommt immer aus der Tiefe des Raumes.

Hypothese 2: Geschäftsmodelldenken in einer evolutionären Lage ist Lamarckismus. Giraffen die sich einen langen Hals denken. Tschackaismus on steroids im Zeitalter von AI und pre-AGI. Viel Spass!

English: https://www.siggibecker.de/noj923yeah/2023/01/23/ai-agi-evolution-and-innovation/

Aus dem Jahr 2004: https://www.siggibecker.de/blog/archives/2004/12/singularitaet-nanotechnologie-kuenstliche-intelligenz-transhumanismus/

Wenn jemand Scheisse redet

  • Zuerst und zuvorderst schweigen, zuhören. Im günstigsten Moment freundlich verabschieden.
  • Falls ein Körnchen Wahrheit vorhanden ist, hat man wenigstens zugehört. Nicht das die das bräuchten, der Klang ihrer eigenen Stimme verzückt sie hinreichend. Vielleicht hat man sogar eine Nuance gelernt. Das eigene Schweigen kann ein erquicklicher Quell faszinierender Einsichten sein. Ähnlich dem Stream of conciousness bei Hörspielen.
  • Bei hinreichendem intellektuellen Masochismus kann man diese auch dem dialektischen Widersacher unterbreiten und wird überrascht sein wieviele Lücken in der eigenen Argumentation jener in 3 Millisekunden finden wird. Lay back and enjoy!
  • Falls man einer ausgemachten Quatschattacke ausgesetzt ist: Meistens ist man dann einem Dunning-Krüger-Helden in die Arme gelaufen, der oder die Einwände oder Gegenargumente sowieso wegfegen und Taubenschach spielen muss. Muss, weil sie unstillbare charakterliche Dämonen füttern müssen. Dominanzangst, Kontrollverlustängste, Overconfidence, lebenslang unstillbare Aufmerksamkeitsabgründe.
  • Im Falle, das man leider an einem gemeinsamen Ziel arbeiten muss oder die andere Person sanktionsfähig ist, muss der Konflikt so respektvoll wie möglich ausgetragen werden. Umgekehrt darf man allerdings nie Respekt erwarten und muss lernen mit Sticheleien, Sarkasmus, old and simple Beleidigungen umzugehen lernen. Kostenloses Training. Geduld und kommunikatives Jiu-Jitsu.
  • Wenn man das als lebenslanges Lernprojekt betrachtet, dann mit level-k thinking und dem japanischen Yomi auseinandersetzen. Think ahead.
  • Triggerwörter vermeiden, umformulieren:
    • An zunehmend feuchterer Aussprache zu erkennen oder das die Stimme eine Oktave höher rutscht. Dann beginnt ein linguistisch kreativer Slalom. Ist man wirklich, wirklich in der Lage etwas zu erklären oder zu sagen ohne das Triggerwort zu nutzen?
  • Nichtrelevante Person: Eine Person die sich meinungsstark und Dunning-Krügerisch zu einem Thema äussert obwohl sie in keiner Position ist, die ihre Meinung relevant oder wirkungsvoll machen würde. Hier ist angebracht zu schweigen, aber respektvoll zuzuhören, obwohl das anstrengend bis zehrend sein kann. Genauso schnell und intensiv wie solche Menschen zum Instantexperten werden können, so schnell können sie auch das Thema wechseln. Man braucht also nur abzuwarten. Als Instantexperte und Meinungsböller gibt es an jeder Ecke und jeden Moment viel zu tun und man muss leider von Thema zu Thema hetzen.
  • Die meisten meinungsfreudigen Quatschköppe leben ihren Trieb ausserhalb jeglicher Kontexte aus, in denen sie auch nur einen Hauch von funktionaler Kompetenz hätten. Hat man das mal erkannt wird es angenehm ruhig. Man muss zu Meinung nicht auch eine Meinung haben.
  • Und: ja mir ist klar, das Du das lesen könntest. Vielleicht sogar mich selbst in Zukunft dabei erwischst wie ich Scheisse labere. 😉 Vielleicht sogar jetzt.