Beobachtung zum Musikhören

Ich beobachte an mir selbst einen zunehmenden Musikkonsum, der sich immer präziser, analytischer, selektiver an Material, Durchführung und Stellenwert orientiert. Das geht hin bis zu mehrmaligem Loopen von Snippets in Transcribe oder dem imaginierten Durchschmecken von bemerkenswerten Bruchstücken. Mich dünkt das man halt in späteren Jahren vom Musiklaufband fällt, wenn die Motivation Musik zu hören eher der Sozialisation in all ihren hormonellen oder sozialen Schattierungen geschuldet ist, statt der Unanswered Question. Je mehr man weiss, denken und vorstellen kann, desto tiefer wird das Verständnis von Material, Entwicklung, Stellenwert.

(Angeregt durch eine Bemerkung von M.K auf FB)

Richard Feynman hat dazu was zeitlos Schönes gesagt:

Musik und Borg

Was ist ein Symphonieorchester anderes, als ein sehr gutes Beispiel für Borgs? Alles einer Idee untergeordnet. Der einzelne geht auf in einer Idee und ist glücklich, wenn die Vorstellung des Komponisten dem Publikum (einem weiteren Borg) vermittelt werden konnte. Ein Borgphänomen. Individuum und sozialer Organismus.