In Moore we trust!

Alle Wortschieber, Plausibilitäts- und Wissensarbitragegewinnler werden erst aufwachen, wenn der Hartz4-„Berater“ ihnen den 1€-Job im Schlachthaus aufdrängt.
Vor 2 Jahren war Watson noch so groß wie selbiges Schlachthaus und Soziologen durften schmunzeln und mit elaborierten Argumentationen re Intelligenz abwinken. Nettes Spielzeug. Heute – ach sagen wir doch gestern – nun:

„…and a reduction in the system’s physical requirements by 75 percent and can now be run on a single Power 750 server.“

Tja, und den gibts schon für 36000 Dollarchen oder zur Miete für ca 1000 im Monat.

Hier könnte nun eine Liste all der Berufe und Tätigkeiten stehen, die von derartiger Text- und Sprachverarbeitung betroffen sein wird. Aber wir wissen ja alle:

  • Spinnkram
  • Klappt doch nie!
  • Meine Güte, Sie haben Probleme!
  • Sie lesen wohl zu viel Science Fiction!
  • Was kommt denn im Fernsehen?
  • Aber Luhmann hat doch bewiesen…!
  • (Irgendwas mit dem glasigen Verstehensblick eines Mänägers)
  • (Die Feinstüberschrift verdanke ich Rainer Wasserfuhr. Merci)

    Die Grenzen – GarageLab 24.1.2013

    So, jetzt hab ich aus den Fugen der Zeit und meines Zooms einen Audio-Mitschnitt rausgefummelt und mit einiger Distanz als erträglich autorisiert. Ein eventuelles Video gestaltet sich etwas kapriziös, weil der Veranstalter mit einem iPad mitgeschnitten hat. Keine Ahnung was für eine Qualität dabei rumkommt. Selbst ist der Siggi: Hier also Folien und Audiomitschnitt. Eine Linksammlung ist in Arbeit. Für Gehirn- und Weltbildschäden übernehme ich die Verantwortung.

    [audio: http://www.siggibecker.de/audio/GarageLab-24-1-2013.mp3]

    Ein wichtiger Nachtrag!

    Eigentlich wollte ich folgendes Zitat im Vortrag unterbringen, aber wie so immer: man nimmt sich zu viel vor oder die Gunst des Flows fliesst sonstwohin. Nun also:

    „Jedes ernstgemeinte Studium ist eine Orgie, ein Bacchanal der Informationszufuhr. Von dem man nachher den größten Teil wieder vergisst, wie bei jedem Exzess. Auf das, was hängenbleibt, kommt es an – aber man weiß ja vorher nie, was das sein wird.“

    Walter Moers, Das Labyrinth der Träumenden Bücher, München, 2011, S.296

    (Danke Lydia [Mitdenkerin])

    Nachtrag 2 zum Video
    Sieht brauchbar aus. Obwohl mit einem iPad aufgenommen, ist die Qualität akzeptabel und ich agiere auch nicht so rum, das in mir der Wunsch auftaucht meine Postadresse nach Brasilien zu verlegen. Also: Video folgt!

    Landkarte – Thinking in progress

    Ich brauch eine evolutionär und refaktoriell belastbare Landkarte. Format: ziemlich weitreichend und schlipsträgerabweisend. Wenns die nicht gibt muss ich die mir halt selber basteln und mich zum Kontextdeppen machen.

    Zeugen der Skizzierung werden noch für den prospektiven Unfallort gesucht:

    Vortrag: Die Grenzen und die Gesellschaft – Rückwärtskompatibilität ausgeschlossen
    WANN:    24. Januar 2013 @ 20:00 – 23:00
    WO:          GarageLab
    Bilker Allee 217
    40215 Düsseldorf

    PREIS:    Der Eintritt ist frei.

    Welthorizonte

    Kontraktion – Expansion

    Es gibt Menschen (und Dinge) die ihr kommunikatives Reality Distortion Feld aus ihren unbewussten Defiziten ableiten. Machen wir bestimmt alle hin und wieder. Aber wenn das systematisch wird und eine Abstraktionshöhe erreicht, die einen immer größeren direkt proportionalen sozialen und zeitlichen Aufwand nötig macht um anschlussfähig zu bleiben, dann wird die Weltsicht so zugespitzt, das jede Berührung mit einem Aussen zum Konflikt führt. Jede. Naja, fast jede.

    Die Berührung mit Teilhard de Chardin führt meines Erachtens zu einer Expansion der Weltsicht. Ebenso Chaisson. Carl Sagan. Darwin. Big History. Die Liste lässt sich experimentell erweitern und jeweils befragen: Was macht das Lebenswerk dieses Menschen mit mir? Werde ich enger, werde ich weiter? Luhmann? Der Papst? Nö. Brilliant, kapriziös, eng, machtvoll, brutal. Anschluss nur unter Ausschluß.

    Facebook? Eng. Mein Blog? Offen. Google+? Nicht ganz so eng, nicht ganz so offen. 3D-Drucker? Offen, sehr offen.

    2013? Keine Ahnung, aber entdeckt, nein fordert wieder mehr Offenheit und größere Welthorizonte. Lasst euch nix erzählen, erzählt selbst. Großes Potential in Zukunftssachen ruft leider auch die Claimabstecker im intellektuellen und ökonomischen auf den Plan, die mit ihrem mentalen Haifischgrinsen die hidden Agendas ihrer unbewussten Defizite in Förmchen giessen wollen. 2013.

    Annoying in the face of possibilities

    Die Penetranz alter Dispositive geht mir unter die Haut. Sie sitzen tief und in allen mentalen Ritzen. Sie grooven noch nicht mal. Sie selbstversichern sich und wählen Determinismus statt Unwahrscheinlichkeit. Jammern nach der Betäubungsspritze beim Zahnarzt, verweigern jedoch Milliarden Menschen den gleichen Lebensstandard aus Gründen. Der Blick ins Firmament wird zum pointilistischen Reiz degradiert, nur um dem Ruf zu entgehen, den der unwahrscheinliche Selbstreflex auf die Wahrnehmung als Schrei zu den Sternen gebiert. Wenn Leben leben will, muss es da raus (Tipler), und manches tun, manches lassen. Wie ek- oder entropisch eine Wetware ist, erweist sich in ihrer tätigen Hinwendung zu den unwahrscheinlichsten Horizonten. No goal ist zennistisch lustig, aber Art-ig unfunny.