Unsere Sprache

Ich hatte Kusanowsky (http://differentia.wordpress.com/) auf einen Link bei KurzweilAI aufmerksam gemacht: http://www.kurzweilai.net/psychopathic-killers-computerized-text-analysis-uncovers-the-word-patterns-of-a-predator
und er hat es annähernd richtig interpretiert: es geht um die predictibility unserer persönlichen, natürlich auch der fachlichen Sprache. Wir sprachen in einem Hangout letztens drüber: Markov-Ketten und son Krams. Wie ich in einem Wavetank-Posting (http://wavetank.de/2011/02/watson-und-sherlock/) Anfang des Jahres anmerkte war mir die Berichterstattung über Watson viel zu ruhig. Jetzt kommt noch Siri dazu, und wahrcheinlich 5 andere Projekte im Dunkeln – von Palantir zu schweigen – die auf jeden Textproduzenten zurollen. Vielleicht werden wir dann endlich die logische Konsistenz von zB soziologischen Hardcoretexten aufrippeln können und bemerken das wir viel mehr Poeten unter uns haben als gedacht.

Liegt vielleicht an der geistigen Offenheit die in…

Liegt vielleicht an der geistigen Offenheit die in jeder Morgenstimmung liegt, das ich spontan in zwei sehr gegensätzlichen Videos ein gemeinsames Phänomen realisiert sehe. Automation in der Schlachtindustrie: http://youtu.be/FTZ2D7XEk8g und die Videoqualität der iPhone4s-Camera: http://vimeo.com/30606785

In beiden Fällen ist das just-good-enough-Phänomen am Werk, aufgesetzt auf Plattformen die schon da sind, mithin die üblichen 20 Jahre die Forecaster für die Diffusion von neuen Technologien veranschlagen nullifizieren. Just good enough kann ganze Märkte von heute auf morgen wegmetzeln.

Stefan Schulz zu Occupy in der FAZ

„Der Hashtag, der in den „sozialen Netzwerken“ des Internets benutzt wird, um Kommentare und Meldungen einem Thema zuzuordnen, ist ein wirkmächtiges Mittel der Koordination von Kommunikation geworden, das eine andere, bislang zentrale Logik schwächt: die Autorität der Autoren. Inhaltlich diskutiert – oder besser: stetig weiter assoziiert – wird dort, wo der entsprechende Hashtag auftaucht, und nicht mehr nur dort, wo die Medienstars Ton und Takt vorgeben. Die Prinzipien der Schweigespirale verlieren ihre Wirkung.“

http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/occupy-bewegung-dann-machen-es-die-buerger-eben-selbst-11495620.html

Zustimmung. Die kanonischen Texte und Textproduzenten verlieren Boden. Vielleicht wird Bildung, auch Meinungsbildung die einem Protest voraus geht, gehen muss, wieder zu einem Verb: Meinung bilden. Einzig unter dem Dach eines Hashtags zusammengefasst und täglich, stündlich als Prozess beobachtbar. Das greift in den Stil des Schreiben und Sagens ein: Rhythmus, Schweigen, Sprechen, Parasprache. Die Medienbrüche gesellschaftlicher Diskurse verlieren ihre Macht. Buchdeckel sind Kontextgrenzen autoritärer Autoren.

Luhmann

http://www.dctp.tv/#/der-tausendfuessler/der-liebesbeweis-niklas-luhmann/

Mehrzweckbeutel

Fühlt sich ein wenig wie damals beim Mehrzweckbeutel an. Nur ohne Mario und Richie. Hach.