Eine Frage die mich in letzter Zeit hin und wieder empfindlich anrührt, wie Sandpapier das im Dunkeln eine wunde Stelle streichelt: Könnte es sein, das im freien Umfeld der hach so gelobten Wissensgesellschaft der Soziopath/Psychopath noch viel besser wildern kann als in Hierarchien, wo der subkriminelle, angepasste Psychopath ala Hare normalerweise verortet wird?
4 Gedanken zu „Die Luderlandschaft Wissensgesellschaft“
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Die Wissensgesellschaft und ihre Organisationsformen ist (noch) hierarchisch, zumindest im akademischen Bereich, auch wenn alle wie verrückt „Netzwerke“ bilden.. und, ja, in diesem Schatten kann der Sociopath sich ggf. schön austoben.
… bin nicht so sicher, wie implizit man von einer großen Kongruenz zwischen Wissensgesellschaft und „akademischem Bereich“ ausgehen soll; sind doch gerade die Kulturformen in so manchem akademischen Winkeln eher verstaubt, überbürokratisch, langsam und nur wenig von Inspiration getrieben. Was durch diverse Ego-Attitüden nicht zwangsläufig einfacher wird, aufzubrechen.
Genauso kritisch wie wir die Wirtschaft auffordern, Platz für die Wissensgesellschaft zu machen, damit auf deren Nährboden neue Formen der Wertschöpfung wachsen und gediehen können, genauso kritisch gilt es diese Frage an Academia zu stellen.
Und ja, genauso kritisch gilt hier die Rückfrage, dass Kind nicht mit dem Bade auszuschütten…
Wenn es doch nur jemand gäbe, der dies entscheiden täte, dann könnte man dem ein Fax schicken… ;-)))
@Siggi:
Stülpen wir da nicht ein wenig die Definition der Gegenwart über eine mögliche Kulturform der Zukunft? Wer weiß schon aus welchem Holz die Heroen der nächsten Jahrzehnte geschnitzt sein müssen damit (wer eigentlich) einen Vor- oder Nachteil daraus hat? Hatte nicht der in oder andere Soziopath in dunkleren Zeiten nicht eine symbolhafte, wie auch kriegerische Schutzfunktion?
Die Vermutung scheint mir schon berechtigt und wichtig, doch ist der implizite Schluss evtl. etwas zu voreilig und unterkomplex 😛
Zur Diskussion der „positiven“ Eigenschaften von Psychopathen siehe Kevin Dutton. Ansonsten gilt es immer darauf hinzuweisen (Hare etc.), das das wesentliche Merkmal von Psychopathie (Empathielosikeit, Schuld- und Angstfreiheit) immer, gerade in gesellschaftlichen Kontexten (Wissen, Hierarchie, Ökonomie…) zu radikalen Win-Loose Spielsituationen führt. Radikal und singulär: „Ich, Ich, Ich“
Aus diesen Gründen gibt es in USA schon Bestrebungen diese psychologischen Granaten auf 2 Beinen auszusieben, da sie zwar hocheffektiv sein können, aber in der Folge mehr Kosten erzeugen, als Gewinn reinbringen.