Professionalität als Leitsymptom

Was mich fasziniert ist die in Serie (Mehrin, Guttenberg, Chatzimarkakis, Wulff…) dargestellte „Professionalität“ und Coolness im „Umgang“ mit Massenmedien im Moment der Präsenz, on the spot, vor der Kamera, vor dem Mikrofon. Da liegt eines der deutlicheren Leitsymptome, das uns in Zukunft jedes Gesicht aus dem polititischen Dunstkreis verleiden wird.

Dieses Symptom hat zwei Enden. Das eine weist auf die Schnittstelle zu den Medien, das andere auf die Agenda, die sich nicht aus der einzelen Person, sondern aus einem dahinterstehenden Interessengeflecht ergibt. Beide Enden fusionieren in einer charakterlich disponierten Person, die kaum Angst und eine niedrige Schuld- und Schamschwelle gerade in der Öffentlichkeit hat. Langsam müsste aber dieses Muster auch jedem Bildleser auffallen. Soziologen allerdings zuletzt.

4 Gedanken zu „Professionalität als Leitsymptom“

    • Da wir nicht jeden Bildleser (Weltleser, Spiegelleser…) kennen können, müssen wir uns leider mit den öffentlich zugänglichen Symptomatiken begnügen.

    • Es ist stets bequem, aber auch gefährlich naiv, in dieser Form pauschalisierend zu projezieren; wo die Richtschnur in einer sich selbst aufführenden Gesellschaft rekursiv-autopoetisch auf immer dickeren Schichten von Darstellung folgt. Wullf ist auch nur ein Symptom; während sich die Gesellschaft schüttelt und nach Prozium ruft.

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