Kleine Spontanimpro über ein Motiv von Saurier Duval.
Wenn ich ein Musikstück einstudiere, bezeichne ich die unfertigen Stadien nicht mit Post-Unfähig, sondern bin immer auf ein Werden hin gerichtet, lebe und arbeite also aus einem Pre-Bewusstsein. Das ist die Freude des Schaffens und macht die gesamte Motivation hin auf ein Ziel aus.
Im Gegensatz dazu schaue man sich die gängigen Bezeichnungen in Philosophie, Soziologie und gesellschaftlichen Diskursen an: Es wimmelt von Post-xyz. Man definiert nicht aus dem Bewusstsein eines hin-zu, sondern aus dem passiv konstatierten Verlust eines affimierten Zustandes. Sollte unsere Sprache nur ein bischen daran beteiligt sein, wie wir unsere Welt ent-decken, dann gehört diese Post-Denke zu einem Filter, der das schöpferisch Neue für uns unsichtbar macht. Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang – you choose.