Der kurze Film zum langen Buch vom Kurzweil

Ich hatte gestern nur so dahingegrummelt das Herr Kurzweil sich bemüßigt fühlt, sich in 2008 mit der Thematik technologische Singularität cineastisch zu verewigen. Dazu noch einige Anmerkungen.

Erstaunlich ist das genau wie im Buch „The Singularity is Near“ niemand der wirklich relevanten Denker (Vinge, Yudkowsky, Goertzel etc) zum Thema im Film vorkommt. Im Buch zum Beispiel erscheint Yudkowsky in einem Fussnötchen, obwohl die meines Erachtens relevantesten Texte schon damals von ihm stammten. Anthony Robbins, der Hochdampfplauderer und Coach der Reichen und Mächtigen (Clinton etc) darf sich allerdings zum Thema äussern. Entweder das ist ideenpolitisches Kalkül oder Strategie, die Person Kurzweil in der Thematik nicht zwischen zu viel anderen wirklichen Experten untergehen zu lassen.

Mir scheint, das Kurzweil alle Symptome für das demonstriert, was weit vor einer hypothetischen Singularität klaftertiefe, säugetierische Gräben zwischen den Komparsen auf Terra aufreissen wird. In ihrem Drang das Ich-Ich-Ich-Drama auf größtmöglicher Bühne zu spielen (auch Egoismus genannt) werden viele Akteure jede sich bietende technologische Möglichkeit ergreifen um ihre persönliche Utopie zur Dystopie für den Rest der Menschheit werden zu lassen. Ich möchte dringend vom Gegenteil überzeugt werden.

2 Gedanken zu „Der kurze Film zum langen Buch vom Kurzweil“

  1. Das Kurzweil sich gerne selbst vermarktet, weiß sogar ich. Und das, obwohl ich mich erst kurz mit dem ganzen Thema beschäftige. Aber hoffentlich bringt sein Film das Thema mehr Menschen näher, als jetzt.

  2. Diejenigen die heutzutage vom Unterschied zwischen Besitz und Armut profitieren währen die einzigen die eventuell etwas davon merken würden ob sich eine Dystopie entwickelt. Für den Rest der Menschheit ist so eine Entwicklung kaum wahrnehmbar bzw. sehr unbedeutend. Für sie kommen und gehen nur irgendwelche Herrscher die sie unterdrücken und ausbeuten. Die Singularität ist jedenfall schon als Hypothese existent und wir befinden uns immer noch in dem Experiment wie weit sich das Ego einzelner Menschen aufblähen läßt.
    Was passiert wohl mit einer KI die damit aufwächst das ein oder mehrere Menschen versuchen sie zu besitzen (bei Menschen Sklaverei genannt) oder zu kontrollieren (subjektiv sehr ähnlich) um seine/ihre Ziele zu erreichen. Je freier ein solches Konstrukt von Besitzansprüchen ist um so besser für uns.

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