Was haben Facebook und die technologische Singularität gemeinsam?

Geld. Und zwar das Geld von Peter Thiel, der einer der ersten Investoren in Facebook war. Der gleiche Peter Thiel, der „Advisor“ des Singularity Instituts ist und sich sehr, sehr explizit über Funktion, Bedeutung und Folgen von künstlicher Intelligenz in unserer nahen Zukunft äußert.

Da interviewen alle Wirtschaftsfachblätter des Planeten Peter Thiel zum Thema Facebook und realisieren nicht, dass sie mit einem der exponiertesten Aktivisten einer technologischen Singularität reden. Mit welchen Scheuklappen muss man an Themen rangehen um das zu übersehen?

Peter Thiel scheint mir ein gutes Beispiel für jemanden zu sein, der von der Warte einer extremen, möglichen Zukunft (technologische Singularität) einen besseren Blick auf die Gewinner der Gegenwart hat als alle bloßen Trendverlängerer, die in Daten (Vergangenheit) wühlen um ein S-Kürvchen aufzuspüren.

Unsere technologische Gegenwart ist mit soviel Potential aufgeladen, dass nur noch Utopien die Spreu vom Weizen trennen können. Wer die Wolke der möglichen Zukünfte nicht ihrer Bestimmung in Utopien zuführen mag, stemmt sich gegen den eigenen Genius, der der Genius der Welt ist.

2 Gedanken zu „Was haben Facebook und die technologische Singularität gemeinsam?“

  1. Liebe Freunde der „Zukunftsforschung“, die reine Technologieversessenheit vieler Interessierter ist eines der größten Übel in dieser Sparte. Wenn man das Thema „Zukunft“ nicht komplex -also in allen Facetten wie Weltpolitik, Ressourcen, Klima, Bildung/Ausbildung, Stagnation/Entwicklungs menschlicher Verhaltensweisen, Entwicklung der Ethik (oft sind diese Größen von systemzerstörenden exponentiellen Prozessen begleitet)etc. – angeht, kommt man ausschließlich zu irrrelevanten Ergebnissen. Denn entscheidend wird sein, ob der Mensch die exorbitante Kreativität/die Spinnereien zur „extremen Zukunft“ (so unter anderem bei James Canton)überhaupt annimmt.Möglicherweise bleibt ihm hier und da keine Wahl, weil das wirkliche Wissen der Massen im Verhältnis zum „Weltwissen“ ständig abnimmt. Ich hoffe dennoch auf extremen Widerstand gegen den Wahnsinn der „Beschleuniger ohne Nachdenken/Gewissen“.
    Dr. Ulrich Scharfenorth

  2. Da kann ich ja praktischerweise auf die Folien aus dem Vortrag hinweisen. Der Übergang von „möglichen Zukünften“ über die „wünschbaren“ bis hin zu den wahrscheinlich realisierten Zukünften ist ja gerade das Spannungsfeld, in dem Zukunft ausdiskutiert wird. Was den „extremen Widerstand“ anbetrifft sehe ich noch eine große Renaissance für Theodore Kaczynski auf uns zukommen, denn (ich darf mich selbst zitieren) „Wer in gegenwart des Phantastischen reflexartig mit Zweifel reagiert, wird in naher Zukunft ins fundamentalistische Abkippen müssen.“ Eine andere, konsequente Möglichkeit sehe ich nicht für Menschen, die keine evolutionäre Begründung und Funktion für Technik in ihrem Weltbild sehen. Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass gibts da nicht wirklich.

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