Der heilige Gral des Einstudierens. Man liest Noten ohne Instrument und hat eine klare auditive Vorstellung der Komposition. Auf internationalem Niveau besonders in der Klassik Standard. Da wird nicht viel Aufhebens drum gemacht.
Voraussetzung ist die Ankopplung des Notenbilds an eine Tonvorstellung. Wem diese Fähigkeit nicht durch einen biografischen oder neurologischen Zufall in Kinderzeiten zugefallen ist, der sollte gestern anfangen. Am besten vorgestern, denn es dauert lange bis man das eingebrannt hat. Wenn man allerdings über diese Fähigkeit verfügt, ist sie mit eine der unschätzbarsten um Stücke einzustudieren.
Von Herman Neuhaus (der Lehrer von Gieseking und Richter) wird berichtet, das er seinen Schülern eintrichterte erst ans Klavier zu gehen, wenn das Stück mit dieser Fähigkeit vollkommen einstudiert und memoriert war. Das wäre der maximal anzustrebende Anspruch.
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