In der Sache: XYZ

Audio In and Out

Muss mich nach dem letzten Dialog (Audio in + out) drängend der Frage stellen: Wo stehen wir? Sind wir bald da? Wieviel Weg liegt noch vor uns? Schaffen wir das? Will there be dragons?

Audio in out finde ich schwer zu ertragen, wie ein Bungeesprung zwischen Höhenangst und Euphorie der Begegnung mit dem wirklich Neuen. Rilke: Wer wenn ich schriee…

Innovation und Führung

Das wirklich bemerkenswerte ist die Internationalität des Phänomens das Führungskräfte GPT/AI/AGI und die Folgen nicht kapieren. Stattdessen: Lippenbekenntnisse zur Innovation, die aus jedem durchschnittlichen Kreativitätsworkshop kommen könnten: Yes! Tschacka! (Oder vielleicht noch nichtmal das.)


Das deutet auf eine systemische Unfähigkeit hin, nichts spezifisch nationales oder lokales. Es betrifft die cognitiven Auswahlkriterien für Führungskräfte, die in einer wirklichwirklichwirklich innovativen Situation beweisen, das ihre Karrieren der Nachweis für einen Filter sind, das sie im wahrsten Sinne des Wortes für vieles UN-fähig sein MÜSSEN.

Dialektik der Führung: da zu sein wo man ist, weil man ausgewählt wurde, weil man etwas NICHT kann.

Nach dem Buschmesser ist vor dem Buschmesser

Bei der Frequenz hat keiner mehr richtig Zeit zum Denken. Also muss man mit dem arbeiten was man mitbringt. Die in den Jahrzehnten davor aufgebaute Bildung, das kongeniale Netzwerk, der kristalline IQ, die vielen Heuristiken, die man spontan und manchmal explizit anwenden kann, weil sie über Jahre das Hirn geformt haben. 

Das würde auch ein wenig erklären, warum es zu so komischen Diskussionen wie an dem [[Das 23er Buschmesser]] Abend kam: intelligente, mässig informierte und auch aus dem Fach kommende Leute legen ihre hoffnungslosen Interpretationen und sehr partikularen Extrapolationen auf den Tisch und nehmen sich selbst dabei als intelligent und kritisch wahr. Oder schiessen gleich ganz antifamässig aus der Hüfte. Das kann und wird im weiteren Verlauf der Entwicklungen (und die echten Schocker stehen uns ja erst noch in den nächsten Monaten bevor) zu kruden Reaktionen führen. 

Ich hab damals (vor meinem ersten Singularitätsvortrag ’94) an mir selbst als Probanden beobachten können wie lange man als durchschnittliches Individuum braucht, um das sacken zu lassen was es bedeuten wyrd, wenn man Intelligenz auf Intelligenz anwenden wird (schon 2023? mindestens 2024). Gegory Bateson learning Level 4 sozusagen. Das braucht etwas, sogar bei leidlich intelligenten Zeitgenossen. Die, die meinen sie würden oder hätten es sofort kapiert bescheissen sich meist selbst, weil ihnen wichtig ist wie sie rüberkommen (kaltschnäuzig, abgeklärt und blitzgescheit), anstatt etwas zu durchdringen. Und über die „kritisch“ Sozialisierten brauchen wir erst gar nicht reden. Da führen die Reflexe (non-thinking) sowieso nur in identitätsfütternde Schleifen, die eine Woche später schon Altholz sind. Pathetische Gesten und Rumfuchteleien ahead.

Wat nu?! Reisst eure kreativen Overton-Fenster auf. At the minimum. Begreift die Unbegreiflichkeit. Von Kreativität labern ist so unkreativ, so modernd Birkenbihlesk. Gönnt euch Science Fiction der 80iger Jahre. Ja, so hoffnungslos zurück seid ihr. Seid bekloppter als ich!

Stand der Dinge, Freitag im Februar

Komme heute morgen dazu einzugestehen, das die meisten Menschen autopoietische Bots sind die in halbwegs stabilen Umwelten hinreichend stabilisierende, anschlussfähige Outputs erzeugen und das zu ihrem Glück erklären. Antizipation von Trajektorien dynamischer, schlimmstenfalls exponentieller Systemdynamiken gehören nicht zu unseren cognitiven Stärken. Herzstück der meisten stabilen Kulturen sind die Indifferenten, die pünktlich kommen und auf jeder Party nie zuletzt gehen. Sozusagen die Moderatoren im kulturellen Reaktor. Das was allerdings da jetzt anrollt ist evolutionär einmalig, und wird sogar vielleicht unsichtbar bleiben, weil wir zwar coevolutiv Säbelzahntiger gelernt haben (Renn!), aber nicht das, was es noch nie gab. Das wirklich Neue ist unsichtbar. Und für den Müller aus der Abteilung L7 sowieso.

Die Vibes die ich heute morgen auf meiner a² – e/acc und der AI/AGI Twitter-Liste empfange sind leicht verstörend, ungeordnet overdrivig. Das läuft im Hintergrund noch schneller als wir im Frontend wahrnehmen dürfen. Microsoft verpasste gestern per Teams ChatGPT für 8$ Aufschlag und in den nächsten Wochen in Bing GPT-4. Future Schock für alle.

Ich erinnere mich das ich Anfang Januar in irgendeinem Whatsapp-Chat mich in einem Morgenanfall weit aus dem Fenster lehnte und für 23 erhebliches Chaos predictete, mit pre-singularity feelings für 24 und AGI bis 27. Dann ASI up to 30. Nur so als Hausnummer. Nachdem MS also artiglich eskaliert und in den nächsten Wochen dem Durchschnittsconsumer einen veritablen Future Shock verpassen wird, steh ich dazu. Nochmal: AI ist keine Business Opportunity und danach reitet man filthy rich in den Sonnenuntergang. Es ist der Anfang der Geschichte.

Fussnoten und vages Zukunftsgeraune über alles was sich nun entfaltet im alten, preisgekrönten …was wyrd-Blog.