Positive Zukunft

Ich mache ICQ auf, und was plöppt mir entgegen?! Die alles beherrschende Frage: Hast du eigentlich eine positive Fiction von der Zukunft? Also wenn das nach allem was ich in allen Varianten seit Jahren geschrieben und gesäuselt habe immer noch nicht durchgedrungen ist, expliziere ich das hier noch mal: Ja! Ungefähr so wie in: Si oder Yes! Die technologische Singularität ist für mich ein grundsätzlich positiver Zukunftsentwurf. Und der größtmögliche obendrein. Vorübergehend.

Kommen wir zum Aber. Schon geahnt, gelle? Es gibt nicht DIE Zukunft. Es gibt nur Zukünfte. Plural. Und jede dieser Zukünfte ist mit einer Wahrscheinlichkeit für ihr Eintreffen behaftet. Obendrein kann jede Zukunft lokal unterschiedlich realisiert werden. Das ist banales Zeug muss aber leider immer wieder betont werden.

Ein weiterer Punkt im Zusammenhang mit der lokalen Ungleichverteilung einer Zukunft, ist die ungleiche Auswirkung einer Zukunft für Phylos und Genos. Soll heissen: Kollateralschaden. Die Differenz zwischen dem was für mich und dem was für die gesamte Art gut ist, samt ihrem verdammten Drang den Parkplatz Terra endlich zu verlassen, kann weit auseinander driften. Bestenfalls korreliert es. Diese Differenz zu verringern nennt man unter anderem Politik. Und an dieser Stelle kommt die Teilhabe an den Utopien der Menschheit ins Spiel. Verbündet man sich mit diesen kann die Auswirkung für das persönliche Leben mit so langweiligen Begriffen wie Glück und Erfüllung umschrieben werden. Wer will so etwas schon? Normale Politik schon lange nicht mehr. Politiker schon. Aber nur für ihre Person. Phylos, Genos, you see?

3 Gedanken zu „Positive Zukunft“

  1. Utopien der Menschheit. Sind Utopien unerfüllbar? Glück und Erfüllung finde ich eigentlich gar nicht so lang(w)eilig, denn ich hatte deren schon genossen. Aber den Drang nach außen kann ich sehr gut nachvollziehen; das eine schließt aber das andere nicht aus.
    Gerade, weil ich damals vor 20 Jahren ob BSE ausgelacht wurde und auch noch jetzt, da ich kein Rindfleisch mehr verzehre, obwohl ich eine köstliche Roulade vermisse. Und auch gegen das AIDSVirus konnte ich als Privatmensch etwas machen, aber zur Zeit sehe ich mich hilflos abwartend und nichts unternehmenkönnend, wenn das aktuelle Virus nicht nur da ist, wovon ich ausgehe, sondern mutiert – und eine Grippeschutzimpfung gegen ein anderes Virus wird nicht helfen. Lustigerweise ist das aber die Meldung des Tages. Ja, aber mit der Unwissenheit zu kokettieren ist ja soo angesagt …
    Ich hoffe, ich habe wieder Unrecht, sowohl mit der BSE-Pandemie wie mit der AIDS-Pandemie und insbesondere mit der aktuellen Bedrohung. Die einzige glaubwürdige Quelle in den Medien ist meines Erachtens Quarks & Co am Dienstag – also ich werde es mir ansehen, mein Wort darauf!

  2. Es ist eine Charakterfrage ob man eher optimistisch oder pessimistisch ist. Es hilft aber sicherlich sich deutlich zu machen wie viel Einfluss man auf BSE (ein Tropfen vergliechen z.B. mit den Alkoholtoten) oder SARS (oder wie auch immer der aktuelle Name ist) hat. Er geht gegen Null und man hat nur die Wahl sich davor zu fürchten oder nicht.
    Es mag eine verdammt unpopuläre Meinung sein, aber die Nebenwirkung ANGST ist das einzig wirklich beunruhigende Element das die WHO Meldungen bei mir erzeugen. Angst macht Menschen kontrollierbar.
    Es hat einen Grund warum das ESA Projekt zur Asteroidenabwehr ‚Don Quichote‘ heisst. Nach dem berühmten Ritter der gegen die Windmühlen kämpfte.
    Ich sage nicht das es falsch ist etwas gegen die Vogelgrippe zu tun … aber hey das Stichwort dafür heisst ‚Nachhaltigkeit‘ und hat etwas mit Hünerkonzentrationslagern zu tun, die ‚wir‘ nach Südasien verlagert haben um sie den Blicken unserer Tierschützer zu entziehen.
    Schuldigung aber ich beschwere mich auch nicht das ich krank werde, wenn ich im Winter draussen nackt im Regen Fahradfahre.

    Um das ganze auf das Thema zurückzubringen : Ob Optimismuss oder Pessimismuss ist viel weniger wichtig als einen Blick für Ursachen statt für Symptome und für Händler, die sich als Helfer tarnen.

  3. Charakterfrage: o.k., ich nehme mal die dritte: realistisch.
    Sagen wir mal so: Was jetzt die Hühner-KZ’s sind, waren vor nicht allzu langer Zeit die Rinderghettos, die von profitgierigen Menschen absichtlich mit unzureichend sterilisiertem Tiermehl gefüttert wurden.

    „Wer Pflanzenfresser mit Tieren füttert, muß sich nicht wundern, wenn er krank wird.“

    Gut argumentiert – nur, daß dies nicht ICH getan habe, aber ICH die Folgen dieses verbrecherischen Handelns tragen muß.
    Als Don Quichote kann ich sehr wohl etwas machen: kein Rindfleisch mehr essen.
    Wenn Du das als Manipulierbarkeit auffasst: Ja, ich habe mich manipulieren lassen von Verbrechern.
    Worüber ich sehr zornig bin, wie gesagt.
    Es wäre mir auch sehr recht, wenn die gerade aktuellen Dreckschweine aus Bayern dieselbe Strafe erhielten, wie einst die Brunnenvergifter.

    Die Menschen sind es, die diese Katastrophen verurasachen. (Davon mal abgeschwiffen, abgeschwoffen, abgeschweift: Seuchen sind dazu da, um Überpopulationen in die Schranken zu weisen. Hauptsache, Du bist nicht persönlich davon betroffen, nicht wahr? – Vogelgrippe beim Geflügel; AIDS-Pandemie bei den Menschen. In Afrika, aber auch überall woanders, von den Medien als nicht reißerisch genug eingestuft, weil der Tod so gemächlich daherkommt)
    Hast Du Angst vor einer bakteriellen Infektion? Kein Problem: Iss einfach King Prawns, wer braucht schon Mangroven als Schutz vor Tsunamis? Und die Breitbandantibiotika in den Shrimps werden dich schon wieder aufpäppeln.

    Daß Angst Menschen kontrollierbar macht, ist Binse. Aber es ist auch eine Frage, welche Menschen.

    Zum Glück sind wir hier in Deutschland noch lange nicht so manipulierbar wie beispielsweise im Land der konservativen Amerikaner.
    Und auch der Manipulationswille seitens der Medien ist hierzulande noch lange nicht so groß, da (noch) nicht so abhängig von der Wirtschaft wie in Amiland oder der Politik wie in der Berlusconirepublik Italien.

    Wer sich hier informieren lassen will, der kann dies noch tun.

    Auch gut beobachtet: Der Blick für die Ursachen.
    BSE: Profitgeilheit von britischen Fleischindustriellen; nochmal: Ursache Mensch.
    Vogelgrippe: Massenhaltung von Geflügel (hallo EG-Vorzeigehof „Bauer Ewald“): Ursache: Mensch.
    Auch,wenn ich den kulturellen Hintergrund verstehe und dort mitnichten eingreifen wollte. Man stelle sich vor, die „Chinesen, Vietnamesen oder sonstwer“ würden von Deutschland fordern, keine überteuerten schlechten Autos von BMW oder VW mehr zu fahren, weil sie zur zunehmenden Umweltkatastophe beitrügen oder warum auch immer.)

    Was bleibt also unterm Strich?

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